Finchen sieht die Welt von oben

(Thema: Gott hat die Erde gemacht)

"Hallo, hallo", rief Finchen fröhlich. Sie sah ihre Freundin Emilie kommen.

Emilie, die Schnecke, ist Finchens beste Freundin. Finchen kann sie immer schon lange sehen, bevor sie ankommt, denn Schnecken sind sehr langsam. Sie können nicht laufen, sie kriechen über den Boden. Und das dauert lange.

"Hallo Finchen", schnaufte Emilie, die sich sehr anstrengte, um endlich anzukommen. "Ich habe etwas ganz Tolles gefunden. Ich will es dir zeigen. Es ist ganz etwas Spannendes."

"Wirklich?" Finchen wurde neugierig. Etwas Tolles, Spannendes interessierte sie sehr.

Mama erlaubte, dass Finchen mit Emilie ging, und sofort machten die beiden Tierkinder sich auf den Weg.

Finchen war sehr ungeduldig. Sie konnte auf ihren Beinchen viel schneller laufen als Emilie und musste immer wieder warten, bis die Schneckenfreundin sie wieder eingeholt hatte.

Endlich waren sie da.

"Das ist es!" schnaufte Emilie. "Es ist sehr, sehr spannend!"

Die kleine Schildkröte war enttäuscht. Da standen sie nun vor einem dicken braunen Ding, das sich nicht bewegte und auch gar nicht spannend aussah.

"Ist es ein Tief?" fragte Finchen.

"Nein, nein. Es ist ein Baum!" erklärte Emilie. "Man kann hinaufkriechen und die Welt von oben ansehen. Es ist sehr spannend."

Finchen war noch enttäuschter als vorher. "Ich kann doch gar nicht kriechen", sagte sie traurig. "Ich werde niemals hinaufkommen."

Daran hatte Emilie, die Schnecke, nicht gedacht. "Das ist schlimm!" sagte sie. "Das ist wirklich schlimm. Es ist so schön dort oben. - Vielleicht kann die Eule uns helfen!!"

"Wer???" fragte Finchen.

"Die Eule. Sie ist sehr klug. Die Eule weiß alles." Emilie reckte ihren Hals, so weit sie konnte, und rief laut: "Eulalia, Eulalia, bitte hilf uns."

Finchen erschrak furchtbar, als plötzlich ein großes, braunes Tier neben ihnen auf den Boden hüpfte.

"Was willst Du denn?" fragte dass große Tier mit tiefer Stimme.

Die Tierkinder erzählten ihr, dass Finchen so gern einmal auf den Baum kriechen und die Welt von oben sehen wollte.

"Nun, nichts leichter als das", krächzte die Eule. "Du gehst einfach am Baumstamm hoch, und ich schiebe Dich!"

Oh, es war schwierig. Kleine Schildkröten gehören nun mal nicht auf Bäume. Immer wieder rutschte Finchen ab und plumpste wieder auf den Boden.

Aber endlich hatten sie es geschafft.

Sie saßen auf einem Ast. Und Finchen konnte die Welt von oben sehen. Sie sah die Blätter, unter denen sie und ihre Mama und ihr Papa wohnten. Sie sah den Weg durch das Gras, den sie gekommen waren. Und sie sah den dicken braunen Baumstamm, an dem sie hinauf geklettert waren.

"Oh, wie ist das schön." staunte Finchen. Von hier oben sah alles ganz anders aus. Und so viel auf einmal konnte sie sehen.

Als Finchen abends unter ihren Blättern zusammengekuschelt war, träumte sie von vielen großen Bäumen, und vom Teich, und vom Gras und von Blättern und von allem, was sie jetzt schon alles kannte.

Gespräch:

da hat Finchen aber was erlebt - so hoch auf einem Baum. Bist du auch schon einmal auf einem Baum gewesen? Nein? Aber auf Papas Arm. Auf Papas Arm kann man viel mehr sehen. Man kann noch besser sehen, was Gott alles gemacht hat. Frag den Papa oder die Mama, ob sie dich auf den Arm nimmt und dir zeigt, was man da noch alles sehen kann. Gott hat alles gemacht.

Gestaltungsvorschläge:

- Bäume malen

- Fingerspiel: Viele kleine Schnecken kriechen auf den Baum

- Im Garten: Bäume betrachten

- Die Welt von oben: auf dem Arm, auf dem Boden - wie sieht die Welt aus?

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