Krippenspiel 1999

Erzählpantomime

Bibelstellen:       Mk 1; 23, 20b
Lk 2; 1 - 21
Spieler:                Erzähler
Sprecher

Verkündigungsengel
Maria und Josef, Jesuskind
Herbergsvater
mehrere Hirten
mehrere Engel
Volk in Bethlehem
Esel
Schafe

Helfer: Beleuchtung
Austausch der Wandbehänge
Anlage
Kinderbetreuung in drei Gruppen

Bühnenaufbau: Hintergrund: judäische Stadt
Kartenständer
Bettlaken:  Herberge
                 Hirtenlager /Schafe, Feuer)
                 Stall (mit Kuh, Esel, Stroh)
Beleuchtung: Altarraum hell
Altarraum halbdunkel
Altarraum Spotlight
Altarraum dunkel
Anlage: 2 Mikrophone
Keyboard- bzw. Gitarrenanschluss
Kassette

Szene 1:

Vorbereitung: 3 Kindergruppen mit je einem Helfer im Hintergrund der Kanzel,
des Taufsteins und am Eingang zur Kirche

Beleuchtung: dunkel

Anlage, leise, sphärische Musik

Ablauf: Spotlight auf leeren Altarraum

Sprecher: "Siehe, eine Jungrau wird schwanger werden und einen Sohn, gebären, und sie werden ihm den Namen Immaneul geben, d.h. Gott ist mit uns, und ... er wird sein Volk retten von seinen Sünden."

Spotlight aus

Szene 2:

Vorbereitung: Beleuchtung:  Halbdunkel

Anlage:  hektische orientalische Musik

Wandbehang 1:  Stadtbild von Bethlehem

Ablauf: Musik wird leise eingespielt ...

die Kinder kommen aus den 3 Ecken in den Kirchenraum gelaufen und laufen geschäftig hin und her (Rucksack, Wanderstab)

Erzähler: "Hier geht es ja hoch her. Alle sind unterwegs. Alle haben es eilig.
Was ist passiert?"

Sprecher: "Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, dass alle Welt geschätzt würde. Und diese Schätzung war die allererste und geschah zu der Zeit, da Quirinius Statthalter in Syrien war. Und jedermann ging, dass er sich schätzen ließe, ein jeder in seine Stadt."

Die Kinder verlassen den Altarraum.

Musik wird leiser, fade out

Beleuchtung wird dunkel

Szene 3:

Vorbereitung: Wandbehang:  Herberge

Personen:  Maria, Hosef, Esel; Herbergsvater steht im Hintergrund bereit

Beleuchtung:  hell

Ablauf: Altarraum ist leer, nur der Wandbehang zu sehen

Erzähler: "Deshalb sind hier alle auf den Beinen, habt ihr gehört? Jeder im ganzen Land soll in das Dorf gehen, in dem er geboren ist. Dann wird aufgeschrieben, dass es ihn gibt, und später, wenn alle aufgeschrieben worden sind, dann weiß der Kaiser, über wie viele Leute er eigentlich gegiert. Ganz schön clever, dieser Kaiser. -
Aber jetzt ist es schon Abend geworden, und langsam wird's hier ruhig. Hier in Bethlehem war was los den ganzen Tag über, mein lieber Schwan. Ich glaube, in der ganzen Stadt ist nicht mehr ein einziges Bett frei. -
Aber ... was ist denn das?"

Maria, Josef und der Esel kommen auf die Bühne, sehen sich suchend um, sehen einander fragend an, hilflose Gesten ...

Erzähler: "Da kommen ja noch Leute, ein Mann und eine Frau und ihr Esel. Schaut mal, und die sind bestimmt nicht von hier, die sehen so aus, als ob sie etwas suchen.
Also, Leute, ich glaube, die haben echt schlechte Karten, wenn die jetzt noch ein Zimmer für diese Nacht brauchen. Alles dicht in diesem Kaff hier. Echt!"

Sprecher: "Da machte sich auf auch Josef aus Galiläa, aus der Stadt Nazareth, in das jüdische Land zur Stadt Davids, die da  heißt Bethlehem, weil er aus dem Hause und Geschlechte Davids war, damit er sich schätzen ließe mit Maria, seinem vertrauten Weibe, die war schwanger."

Maria und der Esel bleiben stehen; Josef läuft aufgeregt auf und ab, klopft an verschiedene Haustüren, Herbergsvater erscheint, abwehrende Handbewegung;
mehrmalige Wiederholung; Josefs Bewegungen werden langsamer, gebückter, hoffnungsloser ...

Erzähler: "Na, was habe ich gesagt. Der sucht doch tatsächlich noch ein Hotelzimmer für sich und seine Frau, für diese Nacht. -
Und schaut euch mal die Maria an. Kugelrund ist die. Ob die wohl ein Baby erwartet?"

Maria führt ihren dicken Bauch vor.

Erzähler: "Na ja, gönnen würde man den Beiden ja, dass das noch koappt, mit dem Zimmer. Aber wenn ihr mich fragt ...!" macht eine verneinende Geste

Josef entdeckt noch eine bisher nicht bemerkte Herberge; mit neu erwachter Energie geht er hinüber, klopft an.

Erzähler: "Na, jetzt versucht er es noch Mal. Da bin ich aber gespannt wie'n Flitzebogen."

Der Herbergsvater erscheint, macht eine abwehrende handbewegung.

Erzähler: "Nein. Wieder nichts. So ein Pech."

Der Herbergsvater kratzt sich am Kinn, zupft sich am Ohr, läuft aufgetregt auf und ab ...

Erzähler: "Sieht aber so aus, als ob die beiden armen Wanderer ihm echt Leid tun. Da steht er nun rum und überlegt und üerlegt. Ob der wohl meint, dass er irgendwo noch ein Zimmer rumstehen hat, das er vergessen hat?"

Der Herbergsvater macht einen kleinen Luftsprung, hebt deutlich sichtbar beide Daumen hoch.

Josef tut es ihm gleich, winkt dann aufgeregt Maria herbei, die eifrig den Esel hinter sich herzieht.

Erzähler: "Na, das sieht ja jetzt so aus, als sei dem tatsächlich noch was eingefallen. So ein Glück für die Leutchen. Schwein muss man haben. -
Möchte nur zu gerne wissen, wo der Wirt die denn nun hinschleppt. Ich glaube, ich schleiche mich mal unauffällig hinterher."

Josef, Maria, Esel und Herbergsvater gehen hinter der Kanzel aus dem Altarraum;

Beleuchtung: Licht aus

Szene 4:

Vorbereitung: Altarraum:  liegt im Dunkeln

Wndbehang:  Hirten

Personen:  Hirten und Schafe; Verkündigungsengel; Hirtenschar

Ablauf: Beleuchtung:  Halbdunkel

Die Hirten kommen geräuschvoll schnatternd hoch zum Altarraum, treiben ihre Schafe an, bleiben beim Wandbild stehen und lassen sich nieder.

Erzähler: "Ein Feld mit Schafen! Und ein paar Hirten. Also, das hätte ich ja im Traum nicht gedacht, dass ich auf einem Feld lande. Ich wollte doch wissen, wo der Josef und die Maria gelandet sind. Und plötzlich waren die weg. Da muss ich wohl 'ne Abfahrt verpasst haben. Also nee!"

Sprecher: "Und es waren Hirten in derselben Gegend bei den Hürden, die hüteten des Nachts ihre Herde."

- Spotlight an -

Erzähler: "Moment mal! - Was ist denn das?? - Ein einzelner Sonnenstrahl mitten in der Nacht? - He, Augen, ihr wollt doch nicht, dass ich das glaube?"

Der Verkündigungsengel tritt ins Spotlight, bleibt einen Augenblick ruhig stehen;
breitet die Arme aus, während der Sprecher liest.

Sprecher: "Und der Engel des Herrn trat zu ihnen, und die Klarheit des Herrn leuchtete um sie; und sie fürchteten sich sehr.
Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht. Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird, denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids. Und das habt zum Zeichen: ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen."

- Andere Engel treten hinzu -

Während die Engel sich um den  Verkündigungsengel herum aufstellen ...

Sprecher: "Und alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Got und sprachen: ...

- Keyboard und Lied -

- Spotlight aus -

- Die Engel verlassen den Altarraum -

Die Hirten bleiben verwirrt zurück; stehen unschlüssig herum, fragende Gesten, unruhiges Auf- und Abgehen.

Sprecher: "Und als die Engel von ihnen gen Himmel fuhren, sprachen die Hirten untereinander: Lasst uns nun gehen nach Bethlehem und die Geschichte sehen, die da geschehen ist, die uns der Herr kundgetan hat."

Die Hirten zeigen durch Gesten, dass sie zu einem Entschluss gekommen sind.
Hirten mit den Schafen gehen ab.

Erzähler: "Ich fasse es nicht. Erst nur ein Feld mit lauter Hirten und ein paar Schafen, und dann - Wow! - Volle Festbeleuchtung.
Habt ihr das gesehen? Ein echter Engel! Mann!
Und ich habe immer gedacht ...
Na ja, aber jedenfalls, was der erzählt hat, von dem Kind in der Krippe, da sind mir richtig die Knie weich geworden.
Habt ihr genau zugehört? Der Christus Gottes, hat dieser Engel gesagt. Damit ist Gottes eigenes Kind gemeint. Stellt euch das mal vor: Gott selbst schickt seien eigenen Sohn hier auf die Erde, zu uns? Mann, zu uns hier nach Bethlehem.
Ich habe immer gedacht, das sind alte Geschichten, die keiner mehr glauben kann. Aber das hier ...
- Also, das muss ich jetzt genauer wissen. Hinterher!"

- Beleuchtung:  Licht aus -

Posaunenchor: "Engel auf den Feldern singen"

Szene 5:

Vorbereitung: Beleuchtung:  dunkel

Wandbild:  Stall

Personen:  Maria, Josef, Jesuskind, Esel; die Hirten mit den Schafen noch abseits;

Ablauf: Beleuchtung: hell

Maria und Josef sitzen an der Krippe;
Maria schaut nach dem Kind, Josef beobachtet die Umgebung;
Esel steht dabei;

Sprecher: "Und als sie dort waren, kam die Zeit, dass sie gebären sollte. Und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe; denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge."

Die Hirten kommen mit ihren Schafen in den Altarraum; mit weit ausholenden Gesten zeigen sie auf den Stall, halten sich erschrocken die Hände vor den Mund; zögern, weiterzugehen.
Einige machen Anstalten, umzukehren. Andere wollen sie zurückhalten: kleines Gerangel.
Schließlich gehen dann doch alle gemeinsam zum Stall, langsam und vorsichtig.

Erzähler: "Da ist es. Das Kind. Gottes eigener Sohn!! Mannomann, was muss Gott uns liebhaben, wenn Er sein eigenes Kind als kleines Baby zu uns hier auf die Erde schickt.
Das muss ich weitersagen. Oh Mann, das muss ich wirklich weitersagen. Gleich jetzt!"
Erzähler geht ab.

Die Hirten erheben sich und gehen nach vorn zur Treppe, machen wichtige und einladende Gesten zur Gemeinde hin.

Währenddessen versammeln sich alle Spieler vor dem Altar. Die Hirten kommen dazu.

- Gemeinsames Lied: Tochter Zion -

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